Beide Seiten gaben am Mittwoch bekannt, man habe eine Einladung des Senders CNN für den 27. Juni angenommen. «Make my day» (grob: «Versüss mir den Tag»), erklärte der Demokrat Biden in einer Videobotschaft. Trump schrieb seinerseits im Internet, Biden sei der «schlechteste Debattierer», mit dem er es jemals zu tun gehabt habe. Zudem wurde als zweiter Termin der 10. September bekannt, dann beim Sender ABC. Angedacht war zudem eine Debatte der beiden Kandidaten für die Vize-Präsidentschaft im Juli, nach dem Parteitag der Republikaner.

Mit der Ankündigung umgehen beide Kandidaten die traditionellen Debatten, die vor einer überparteilichen Kommission organisiert werden. Zudem gehen beide ein Risiko ein: Mitarbeiter von Biden wollen Trumps Ansichten bei Themen wie Abtreibung beleuchten, die nach ihrer Darstellung politische Schwachpunkte des Ex-Präsidenten sind. Das Team des Republikaners spekuliert seinerseits auf Versprecher von Biden, die die Sorgen über das Alter des Amtsinhabers verstärken könnten. Biden ist 81 Jahre alt, Trump wird bis dahin 78 sein.

Das Alter werde für beide Bewerber eine Rolle spielen, sagte der Politikwissenschaftler Alan Schroeder von der Northeastern University. Die Debatte sei einer der wenigen Momente, «in denen die Kandidaten nicht die komplette Kontrolle haben». Die Debatten würden bei den angegebenen Terminen nach dem G-7-Gipfel in Italien und dem Schweigegeldprozess gegen Trump in New York stattfinden. Die Wahl selbst ist Anfang November, erste Stimmen können je nach Bundesstaat ab September abgegeben werden. Experten erwarten einen knappen Ausgang.

(Reuters)